Menslager Erdbeer- und Himbeersenf

21. August 2016 in Geschenke aus der Küche

Bei all großen Dingen auf dieser Welt fällt immer etwas irgendwo hinein oder auf. In Flemings Bakterienkultur fiel ein Schimmelpilz und das Penicillin wurde geboren. Bei Chefkoch Knut Diete fiel eine Erdbeere in einen Senftopf und geboren war das Kult-Dessert, die Spezialität seines damaligen Restaurants „Das Krankenhaus“ in Wittenberge:
Erdbeeren in Senfsauce.
Erdbeeren gibt es noch vereinzelt.
Prall jedoch sitzen die Himbeeren am Gartenstrauch und wollen vernascht oder verarbeitet werden.
Bauen wir doch mal einen leckeren Früchte-Senf. Keine neue Erfindung von Frau Bidder, aber eine, die ich immer wieder gerne aufleben lasse. Meine Menslager Senfe sind im Freundeskreis heißbegehrt.
Erdbeer- oder Himbeersenf fügt die Aromen von frischen Früchte und Balsamico zusammen. Das passt ganz wunderbar.

Die Senfe harmonieren unheimlich gut mit Käse und dem „Artländer Schwarzbrot im Glas oder das Dinkel-Vollkorn-Brot aus dem Glas“.

 

Verwendet bitte kein gekauftes Senfmehl, das entölt ist, sondern stellt es selbst her.
Für einen gesunden Senf also lieber selbst Körner mahlen.
Das geht hervorragend in einer elektrischen Kaffeemühle, die man für wenig Geld kaufen kann. Beim Mahlen darf die Senfsaat nicht zu heiß werden, deshalb die Empfehlung, die Senfkörner vorweg einzufrieren. Das sollte mindestens 3-4 Stunden vor Eurem „scharfen“ Hobby geschehen. Also besser schon einen Tag vorher die Senfkörner einfrieren. Gemahlene Körner können noch durch ein Sieb zu einem Mehl gestrichen werden, damit der Senf eine feinere Struktur erhält.

„Erdbeersenf“

50g gemahlene gelbe Senfkörner
150g frische Erdbeeren, geputzt, geviertelt
50g brauner Rohrohrzucker
50ml roter Balsamico
Erdbeermarmelade (evtl. mit Vanille und gut wäre selbstgemacht)

Die fertigen Erdbeeren mit dem braunen Zucker bestreuen und während die Senfkörner in der Kälte bibbern (hier also die 3-4 Stunden), ziehen die roten Früchte nun schön Saft.
Erdbeeren und Saft nun in einen kleinen Topf geben und vorsichtig erhitzen, etwas abkühlen lassen.

Das Senfmehl nun mit dem Balsamico mischen,
dann unter das warme Erdbeerpüree rühren.
Kurz den Zauberstab anschmeißen.
Zuletzt einen guten Esslöffel Erdbeermarmelade zufügen und verrrühren.

 

„Himbeersenf“

50g gemahlene gelbe Senfkörner
150g Himbeeren, frisch oder TK
1 Teelöffel brauner Rohrohrzucker
4,5 Esslöffel Honig
½ Teelöffel Salz
50ml roter Balsamico (oder besser je zur Hälfte Balsamico und ein Fruchtessig wie Himbeer oder Brombeer. Das funktioniert auch mit dem Erdbeersenf)
2 Esslöffel Himbeermarmelade (gut wäre selbstgemacht)

Die Himbeeren mit der Marmelade in einen kleinen Topf geben und vorsichtig erhitzen, bis die Masse musig wird. Etwas abkühlen lassen.
Senfmehl mit dem warmen Himbeermus, Essig, Salz & Honig mischen und mit dem Zauberstab pürieren.

So weit so gut 😉

Senf muss nach dem Ansetzen fermentieren. Zum Fermentieren wird der Senf  in einer Schüssel 12 Stunden oder länger offen stehen gelassen, dabei gelegentlich umrühren. Erst jetzt fängt der Senf an nach Senf zu riechen und entwickelt Schärfe. Nicht zu ungeduldig sein. Zu Beginn ist der Senf noch sehr flüssig, er dickt aber in den ersten Stunden ein.

Zum endgültigem Reifen und Verköstigen muss der Senf noch in fertig sterilisierte Gläser umgefüllt werden.

Ein paar Wochen (2-4) braucht er nun. Je länger er steht, umso besser und fruchtiger schmeckt er später.

Bei Zimmertemperatur halten die Fruchtsenfe 12-15 Monate. Einmal angebrochen sollten die Gläser im Kühlschrank aufbewahrt werden. Hier können sie bis zu 6 Monate halten, wenn man die Regel beachtet, immer einen sauberen Löffel zu benutzen und die Deckel fest zu verschließen.

Und wer jetzt noch nicht genug hat, hier der Klassiker von Knut Diete:

Frische Erdbeeren in Senfsauce“

Die gewaschenen Erdbeeren werden in einer Schüssel mit reichlich Zucker bestreut, mit Cointreau übergossen und für 5-6 Minuten in den Kühlschrank gestellt, was ihnen ein leckeres Orangen-Aroma beschert.
In der Zwischenzeit wird die Senfsauce bereitet:
Ein paar Löffel süßer bayrischer Senf werden in eine Schüssel gegeben.
Etwas Mangosirup, leichter Erdbeerlikör, ein Schuss süße Sahne und ein Hauch Thymian werden darunter gerührt.
Da die Sauce nun nicht mehr nach Senf schmeckt, wird nun noch der Perleberger Senf untergemischt. So bekommt man die nötige Festigkeit und das unverwechselbare Aroma.

Nun noch die beschwipsten Erdbeeren aus dem Kühlschrank holen, in ein Glasschälchen geben und die Sauce darüber träufeln und vielleicht dazu noch eine Kugel leicht angetautes Eis. Fertig ist das legendäre Erdbeerdessert aus der Prignitz.

Und wer jetzt immer noch nicht genug hat,
der findet wie immer auf meinem Pinterest-Board nette Freebie-Etiketten
für die Senfe.

Scharfe Wochenendgrüße
Birgit

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